Ost-West-Lohnlücke endlich überwinden und Tarifwende einleiten
Nach aktuellen Berechnungen des DGB arbeiten ostdeutsche Beschäftigte rechnerisch ab dem 22. Oktober unbezahlt. Grund: Sie verdienen im Schnitt 19 Prozent weniger als ihre westdeutschen Kolleginnen und Kollegen – das entspricht einer Lohnlücke von rund 800 Euro im Monat. Die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, fordert eine umfassende Tarifwende, die diese Lohnungerechtigkeit endlich überwindet:
„Auch 34 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist diese Lohnmauer viel zu hoch. Obwohl die ostdeutsche Wirtschaft in den letzten Jahren weitaus stärker gewachsen ist als die westdeutsche, kommen die Produktivitätszuwächse nicht bei den Beschäftigten an. Stattdessen wird die Politik der verlängerten Werkbank weitergeführt. Das muss ein Ende haben! Gemeinsam mit unseren gewerkschaftlichen Partnern fordern wir eine umfassende Tarifwende und eine deutlich stärkere Tarifbindung. Nur Tarifverträge können die Lohnlücke nachhaltig schließen und gewährleisten gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Die im Sondierungspapier von CDU, BSW und SPD angekündigte ‚Reform‘ des Vergabegesetzes läuft hingegen darauf hinaus, Tarifverträge im öffentlichen Sektor zurückzudrängen und die Stellung der Thüringer Beschäftigten massiv zu schädigen.“