Multifunktionsarena: Öffentliche Hand sollte keine Fehlleistung bezahlen
Unter Bezugnahme auf Medienberichte zur Klage auf finanzielle Restforderungen in Höhe von 6,2 Millionen Euro durch den Generalunternehmer gegen die Stadt Erfurt bei der Errichtung der Multifunktionsarena Erfurt erklärt Dieter Hausold, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Ich begrüße es sehr, dass die Stadt Erfurt ein klares Zeichen setzt und nur erbrachte Leistungen statt Fehlleistungen finanzieren will. Die mehrmonatigen Bauverzögerungen sind nicht allein der Stadt Erfurt zuzuschreiben, die Einnahmeverluste durch abgesagte Veranstaltungen lasten jedoch voll auf Stadt und Land. Ich bin sehr dafür, dass auch der Freistaat Thüringen prüft, welche Regressansprüche hier gegebenenfalls noch anstehen.“
Hausold erinnert daran, dass die zeitweilig drohende Insolvenz der Betreibergesellschaft für die Arena in erster Linie aus den Bauverzögerungen und daraus resultierenden Einnahmeverlusten herrührten: „In zahlreichen Sitzungen hat auch der Wirtschaftsausschuss des Thüringer Landtags sich ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt. Dabei war es äußerst unbefriedigend, dass sich aufgrund mangelnder Bauausführung die Übergabe der Arena an die Betreibergesellschaft immer wieder verzögerte. Aus unserer Sicht ist es auch wichtig, dass dieser gesamte Prozess analysiert und auf Fehler untersucht wird, um künftige Projekte von Beginn an anders und besser zu konzipieren.“
Der Wirtschaftspolitiker betont abschließend, dass sich die Befürchtungen der LINKEN zu den erfolgten Umbauten leider in Teilen bewahrheitet haben. „DIE LINKE hat schon beim Beschluss des Umbaus vollkommen zu Recht hinterfragt, ob Rot-Weiß Erfurt in der Lage sein wird, die finanziellen Forderungen im Nachgang eines so umfassenden Umbaus zu tragen. Unsere Skepsis hat hier leider Bestätigung gefunden. Wir sind jedoch froh, dass es immerhin von der Multifunktionsarena als Kongressstandort gute Nachrichten gibt und die Auslastung deutlich über den Erwartungen liegt. In diesem Sinne hoffen wir, dass sich trotz des holprigen Starts die investierten Mittel mittelfristig für Erfurt und Thüringen auszahlen werden“, so Hausold abschließend.