Kriminalstatistik 2024: Prävention weiter wirksam ausbauen
Zur heute vorgestellten Thüringer Kriminalitätsstatistik (PKS) erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Thüringer Landtag, Ronald Hande: „Ähnlich wie auch in anderen Ländern gibt es in Thüringen in diesem Jahr einen leichten Anstieg der Delikte, gleichwohl der Freistaat grundsätzlich ein sicheres Bundesland bleibt. Insbesondere ist ein Anstieg bei Diebstählen in verschiedenen Deliktsbereichen wahrzunehmen, was darauf hindeutet, dass auch Armut und soziale Notlagen direkte Auswirkungen auf die Kriminalitätsentwicklung haben. Außerdem nehmen auch IT-Straftaten zu, weshalb es aus unserer Sicht hier stärkere Maßnahmen braucht: mehr soziale Sicherheit, mehr Kriminalitätsprävention und eine Verstärkung im Bereich der Cybercrime-Bekämpfung.“
So steigen etwa die Ladendiebstähle um 17 Prozent, Diebstähle aus Büros, Lagerräumen und Werkstätten auf 18,8 Prozent, aus Kellerräumen um 28,8 Prozent. Gleichfalls steigt Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel um 19 Prozent und Computersabotage um 45 Prozent. Hande weiter: „Wir werden diese Woche den Landeshaushalt 2025 beschließen und haben als Linke bereits konkrete Maßnahmen verankert, um diese Kriminalität besser zurückzudrängen. Das heißt für uns: statt grundlose Überwachung der Bürgerinnen und Bürger auszubauen, mehr Kriminalprävention. In den vergangenen zehn Jahren ist dieser Topf auf Bestreben unserer Fraktion immer weiter gewachsen. Am Ende dieser Woche werden wir im Landtag eine Verachtfachung im Vergleich zu 2014 beschließen, nachdem unsere Änderungsanträge hierzu bestätigt wurden. Ich erwarte, dass die Landesregierung die Mittel konzeptionell gut einsetzt, auch zur gezielten Betrugsprävention, online wie offline.“
Anstiege waren auch bei Gewalt- und Sexualdelikten zu verzeichnen, insbesondere auch im Bereich Kinderpornografie, wobei diese in erster Linie auf eine Ausweitung des Hellfeldes zurückgehen. Hande weiter: „Wir haben beim Haushalt 2025 erfolgreich weitere Nachverhandlungen umgesetzt, mehr Personal in Polizei und LKA durchsetzen können, auch im Bereich Cybercrime, sowie Stellenhebungen bei der IT-gestützten Verbrechensbekämpfung in den Kripo-Dienststellen vor Ort. Die Landesregierung muss hier strukturell weitere Verbesserungen vornehmen. Zudem sollte der Blick nicht nur auf den Symptomen, sondern den Ursachen liegen: gerade Investitionen in Bildung, Integration, Jugendsozialarbeit und soziale Sicherungssysteme leisten hier einen wesentlichen Beitrag, um Kriminalität im Entstehen bereits zu vermeiden.“