Hohe Erwartungen an Hochschulkooperationsverbund
Anlässlich des Starts des Kooperationsverbundes der Thüringer Hochschulbibliotheken und der Unterzeichnung der entsprechenden Ziel- und Leistungsvereinbarungen über die Aufgaben der Thüringer Landes- und Universitätsbibliothek (ThULB) haben die kulturpolitische Sprecherin Katja Mitteldorf und der wissenschaftspolitische Sprecher Christian Schaft der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag hohe Erwartungen: „Es geht um nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit der Wissenschaftslandschaft und die herausragenden Rolle der Kulturgutdigitalisierung in Thüringen“, so die beiden Abgeordneten.
Sie sehen ausgehend von den nun geschaffenen Strukturen im Rahmen der Novellierung des Thüringer Hochschulgesetzes und einer Diskussion über das Thüringer Bibliotheksgesetz noch gesetzlichen Klärungsbedarf. Dieser ergebe sich aus den in der Kooperationsvereinbarung und der Ziel- und Leistungsvereinbarung genannten Aufgaben und Funktionen der ThULB und dem Anspruch, die Aufgaben und Funktionen der Teilbereiche der ThULB transparent darzustellen. „Zudem müssen aus unserer Sicht im Aufbauprozess des Kooperationsverbundes noch einige Unklarheiten aus dem Weg geräumt werden. Insbesondere mit Blick auf die herausragende Rolle der ThULB im Bereich der Kulturgutdigitalisierung und ihrer Strahlkraft in die Thüringer Kulturlandschaft hinein muss dringend rechtssicher geklärt werden, wie eine nachhaltige Steuerung der landesbibliothekarischen Aufgaben wahrgenommen werden kann, da diese nicht über den Kooperationsverbund gesteuert werden. Diese Problemlagen können aus unserer Sicht nur aufgelöst werden, wenn wir im Gesetz auch Klarheit über Aufgaben, Funktion und Steuerung schaffen“, erläutert Katja Mitteldorf.
„Wir werden den Aufbau des Kooperationsverbundes und seine Arbeit intensiv beobachten und aus der 2019 vorzulegenden Evaluation die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen. Das bedeutet auch, die neuen Strukturen bei Bedarf zu überdenken, wenn sich der neue Verbund nicht positiv auf die Entwicklung der Hochschulbibliotheken und Kulturgutdigitalisierung auswirken sollte“, so Christian Schaft. Der Kooperationsverbund müsse jetzt beweisen, dass er eine sinnvolle Alternative zu anderen Kooperationsmodellen darstelle, die im vergangenen Jahr diskutiert wurden. Dazu sei es auch nötig, bestehende Bedenken weiter offen miteinander zu diskutieren.