Hauboldt: Wirksame Suizidprävention und Unterstützung der Häftlinge sofort!

Der heute bekannt gewordene neuerliche tragische Suizidfall in der Jugendstrafanstalt Ichtershausen ist nach Ansicht von Ralf Hauboldt, Justizpolitiker der Fraktion DIE LINKE, ein "absolut dringendes Warnsignal. Es muss sofort die Suizidprävention und die Unterstützung von Häftlingen in Problem- und Krisensituationen verbessert werden."

Der LINKE-Justizexperte kritisiert in diesem Zusammenhang scharf, "dass in Thüringen die Themen wirksame Suizidprävention sowie soziale und therapeutische Unterstützung von Gefangenen jahrelang vernachlässigt wurden. Diese Verantwortungslosigkeit der Landesregierung setzt Menschenleben aufs Spiel. Das muss sofort aufhören." Die vom Justizminister eingesetzte Arbeitsgruppe müsste schnellstens zu Ergebnissen kommen, die ohne Verzögerungen umgesetzt werden müssten, so Hauboldt.

Der Linksfraktionär verlangt, dass der Justizminister in der am Freitag anstehenden Justizausschuss-Sitzung umfassend Auskunft über Umstände und Konsequenzen des aktuellen Suizidfalls in Ichtershausen geben soll. Hauboldt moniert, dass Forderungen seiner Fraktion für eine wirksame Suizidprävention in den Gefängnissen insbesondere bei der früheren CDU-Landesregierung auf taube Ohren gestoßen war. Dabei müssten die Probleme und mögliche Konsequenzen auf Ebene der Landesregierung bekannt sein, denn es gebe eine Studie der Fachhochschule Jena zu Suiziden im Thüringer Strafvollzug in den Jahren 1994 bis 2008. Diese Studie werde aber von der Landesregierung unter Verschluss gehalten, obwohl DIE LINKE im Justizausschuss mehrfach gebeten hatte, die Studie als Grundlage für die weitere Ausschussarbeit zum Thema Suizidprävention zur Verfügung zu stellen. Daher verlangt der LINKE-Justizexperte erneut von der Landesregierung die Vorlage der Studie sowie einen Bericht über den aktuellen Stand der Tätigkeit der Arbeitsgruppe Suizidprävention. In die weitere Arbeit müssten auch Erfahrungen und Fachkompetenz aus anderen Bundesländern wie z.B. Niedersachsen, die bei diesem Thema schon weiter seien als Thüringen, einbezogen werden.

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