Güngör zum Vorschlag, gesetzliche Feiertage auf Sonntag zu verlegen
Lena Saniye Güngör, arbeitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, übt scharfe Kritik am Vorstoß der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), gesetzliche Feiertage auf Sonntage zu verlegen, um die Wirtschaft zu entlasten.
„Dieser Vorschlag ist ein direkter Angriff auf die hart erkämpften Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Güngör. Feiertage seien weit mehr als nur arbeitsfreie Tage, betont sie: „Sie sind Zeiten, um durchzuatmen, Zeit mit der Familie zu verbringen und gesellschaftliche Werte zu feiern. Diese einfach auf den Sonntag zu schieben, entwertet ihren Sinn und Zweck.“
Güngör verweist auf internationale Vorbilder, die zeigen, wie arbeitnehmerfreundliche Regelungen aussehen können: „In Belgien, Italien oder dem Vereinigten Königreich gibt es klare Ausgleichsmodelle. In Belgien können Arbeitnehmer:innen ihren Ersatztag flexibel nutzen, während im Vereinigten Königreich der Ausgleich pauschal am nächsten Werktag erfolgt. Wenn Feiertage in Deutschland verschoben werden, dann bitte zugunsten der Beschäftigten – etwa auf den Montag nach einem Wochenende,“ so Güngör.
Die Abgeordnete hebt in diesem Zusammenhang die wissenschaftlich belegten Vorteile von Erholungsphasen hervor: „Studien belegen, dass ausgeruhte Menschen produktiver, zufriedener und gesünder sind. Feiertage sind folglich kein Hindernis für die Wirtschaft – im Gegenteil: Sie sind eine Chance, nachhaltig zu arbeiten und den Beschäftigten die Wertschätzung zu geben, die sie verdienen.“
Vor den sozialen Folgen des UVB-Vorschlags warnt Güngör eindringlich: „Wer Feiertage verschiebt, trifft vor allem diejenigen, die ohnehin schon unter hohem Arbeitsdruck stehen. Das verschärft soziale Ungleichheiten und stellt Profite über Menschen. Feiertage dürfen kein Spielball wirtschaftlicher Interessen sein. Sie sind ein Gut, das wir schützen müssen – für unsere Gesellschaft, unsere Gesundheit und unsere Zukunft“, so Güngör abschließend.