Güngör: „Wer das Thema Geschlechtergerechtigkeit auf die lange Bank schiebt, stützt den Status quo“
„Der heutige Beschluss zur Liste der Anzuhörenden ist der nächste Schritt, um unseren Antrag zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit voranzubringen“, erklärt Lena Saniye Güngör, arbeitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, anlässlich der heutigen Sondersitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie. Dort wurde die Liste der Anzuhörenden zum Antrag „Geschlechtergerechtigkeit am Thüringer Arbeitsmarkt stärken“ (Drucksache 8/317) beschlossen.
Güngör betont: „Geschlechtergerechtigkeit ist kein Randthema, sondern eine reale Bedingung für soziale Teilhabe, ökonomische Sicherheit und gesundheitliche Chancengleichheit.“ Der Antrag der Linksfraktion adressiert die strukturelle Benachteiligung von Frauen auf dem Thüringer Arbeitsmarkt und fordert konkrete Maßnahmen zur Aufwertung frauendominierter Berufe, zur Stärkung der Mitbestimmung in Betrieben sowie zur Reform diskriminierender Steuer- und Arbeitszeitregelungen.
Die heutige Beschlussfassung sei ein nächster logischer Schritt im parlamentarischen Verfahren, so Güngör, allerdings mit einem Beigeschmack: „Wir hoffen, dass die eifrige Beteiligung der Koalitionsfraktionen an der Auswahl der Anzuhörenden nicht nur Ausdruck einer Verzögerungstaktik ist, sondern man auf Seiten der Brombeere ernsthaft mit uns daran arbeiten möchte, zementierte Ungleichheiten aufzubrechen.“