Europa muss den Brexit als Chance begreifen
„Theresa May hat in ihrer gestrigen Antrittsrede einen klaren Kurs eingeschlagen. Brexit heißt Brexit, waren ihre Worte. Unterstrichen hat sie dies mit der Wahl des bisher nicht durch überragende Diplomatie bekannten Brexit-Vorkämpfers Boris Johnson zum Außenminister und dem angekündigten Brexit-Ministerium“, so der europapolitische Sprecher der LINKEN, Jörg Kubitzki.
„Wir hätten uns gewünscht, dass Großbritannien in der EU verbleibt. Die Bürger haben anders entschieden. Die Austrittsverhandlungen müssen nun mit Augenmaß geführt werden. Der Erhalt eines freien Zugangs Großbritanniens zum EU-Binnenmarkt sollte jedoch ganz klar an den Erhalt von Grundfreiheiten, wie dem Recht auf Freizügigkeit für EU-Bürger, gekoppelt sein“, fordert der Abgeordnete.
„Der Brexit sollte die Verantwortlichen in der EU endlich dazu veranlassen, einen von uns schon lange geforderten Wandel zu vollziehen. Dies heißt, dass neben der bisherigen Wirtschafts- und Währungsunion eine Sozialunion in der europäischen Gemeinschaft entwickelt werden muss, welche sich Werten wie Solidarität und sozialer Gerechtigkeit verschreibt“, fährt Kubitzki fort.
„Ein Engagement der EU in Bezug auf Sozialprogramme und öffentliche Daseinsfürsorge wird die Bindung der Menschen an die europäische Gemeinschaft stärken. Wir müssen zusammen ein Europa formen, das von allen Menschen als lebenswerter Ort wahr- und angenommen wird. Dann kann aus dem Brexit am Ende sogar etwas Positives entstehen“, schließt der LINKE Europapolitiker.