Drohender Stellenabbau bei Siemens Erfurt wird Thema im Landtag
Mit Bestürzung haben die wirtschaftspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Koalitionsfraktionen den geplanten Stellenabbau im Erfurter Siemens Generatorenwerk zur Kenntnis genommen. Dieter Hausold (DIE LINKE), Eleonore Mühlbauer (SPD) und Olaf Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) setzen deshalb das Thema im Landtag auf die Tagesordnung: „Wir werden im Rahmen der nächsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses die Situation des Erfurter Generatorenwerks angesichts des drohenden Stellenabbaus mit einer Selbstbefassung auf die Tagesordnung setzen. Die Beschäftigten von Siemens Erfurt brauchen die Gewissheit, dass diese Entscheidung keinen Tod auf Raten darstellt.“
Dieter Hausold, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, ergänzt: „Nach mehr als drei Milliarden Euro Gewinn des Siemens-Verbundes im vergangenen Jahr ist diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Der Leitsatz ‚Eigentum verpflichtet‘ aus unserem Grundgesetz wird leider erneut der Aktionärsdividende geopfert. Wir Landespolitikerinnen und -politiker werden weiter darauf drängen, dass Siemens als industrielles Ankerunternehmen in Erfurt erhalten bleibt!“
Eleonore Mühlbauer, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: „Der nun angekündigte Stellenabbau ist ein harter Einschnitt. Ich fordere die Konzernleitung von Siemens auf, bei dem geplanten Stellenabbau auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und stattdessen frei werdende Stellen nicht nachzubesetzen. Am wichtigsten ist es aber, dass das Generatorenwerk endlich eine zukunftsfähige Perspektive erhält. Das ist der Siemens-Konzern den verbliebenen Beschäftigten am Standort Erfurt schuldig.“
Olaf Müller, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Wie Siemens mit dieser Strategie langfristig den Standort Erfurt erhalten will, bleibt ein Geheimnis und ist wenig vertrauensfördernd für die Beschäftigten. Ich finde es mehr als bedauerlich, dass die Vorschläge der Beschäftigten zu einer Restrukturierung, beispielsweise als Zulieferer von Bauteilen für Erneuerbare-Energie-Anlagen, bisher nicht aufgegriffen wurden.“