DIE LINKE unterstützt Forderung der Bildungsgewerkschaft VBE
Der Sprecher der Thüringer Linksfraktion für frühkindliche Bildung, Daniel Reinhardt, verweist auf die aktuelle bundesweite Diskussion zum Fachkräftemangel an Kindergärten. „Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) weist heute erneut vollkommen zu Recht darauf hin, dass hoher Fachkräftebedarf in der frühkindlichen Bildung besteht.“
Rot-Rot-Grün ist in Thüringen initiativ geworden: „Wir haben die Schlüssel verbessert, zusätzliche Erzieher:innen eingestellt und Gehaltsverbesserungen mitgetragen. Gerade jetzt beraten wir im Landtag mit CDU und FDP eine Gesetzesänderung, die die neue praxisintegrierte Ausbildung vom Status eines Landes-Modellprojekts mit nur wenigen Plätzen in eine weitere Regelausbildungsform überleiten soll.“ In Baden-Württemberg komme heute bereits ein Drittel des Fachkräftebedarfs der Kindertageseinrichtungen aus der praxisintegrierten Ausbildung, die mit nur drei Jahren kürzer, aber intensiver ist als die dominierende fünfjährige schulische Ausbildung.
Reinhardt unterstützt zudem die Forderung der Bildungsgewerkschaft VBE nach einem deutlicheren Engagement des Bundes: „Eine gute Kindergarten-Zeit für alle Kinder ist eine der wichtigsten Investitionen in unsere Zukunft. Es muss Schluss sein, dass die Bundesregierung behauptet, Unterstützung geben zu wollen, wie beim Sprachkitaprogramm, sich dann aber überstürzt aus diesem Engagement wieder verabschiedet. Das ist keine Wertschätzung gegenüber der in diesem Feld geleisteten Arbeit und keine spürbare Mithilfe, die Situation zu verbessern. Wir fordern ein auf lange Sicht angelegtes, verlässliches Handeln der Bundesregierung.“
Der Deutsche Kitaverband fordert in seinen beiden aktuellen Positionspapieren ein Umdenken in der Diskussion zum Fachkräftemangel in Kitas und neue Wege bei der Ausbildung zum Erzieher:innenberuf. Bundesweit fehlen bereits jetzt mehr als 100.000 Erzieher:innen. Bis 2030 rechnen Studien sogar mit bis zu 230.00 fehlenden Fachkräften. Der Verband fordert den Bund nachdrücklich dazu auf, deutlich stärker als bisher das Kita-System zu unterstützen und es als nationale Aufgabe verstehen.