Die Linke thematisiert im Innenausschuss hohe Verletztenzahl nach Fußball-Spiel

Ronald Hande

Im Vorfeld des Thüringenderbys Erfurt Jena am Wochenende fordert die Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag eine umfassende Aufklärung der Geschehnisse rund um ein Regionalliga-Spiel Derby vor mehreren Wochen in Jena: „Dass es dabei 79 Verletzte beim Spiel von FCC Jena gegen BSG Chemie gab, muss aufgearbeitet werden. Deshalb haben wir für diesen Donnerstag einen Antrag im Innenausschuss gestellt, um die Umstände der Eskalation zu klären und die Regierung zur Offenlegung relevanter Daten aufzufordern. Sowohl die Schilderungen beider Fan-Seiten über mutmaßlich unverhältnismäßige Polizeigewalt – insbesondere den Einsatz von Pfefferspray – als auch die Berichte der Einsatzkräfte, von denen zehn verletzt wurden, müssen umfassend geprüft werden“, so Ronald Hande, innenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag.

 

Nach Darstellung der Polizei kam es beim Spiel am 30. November 2024 zum Öffnen von Puffertoren und unkontrollierten Aufeinandertreffen von Fanlagern, in deren Folge Einsatzkräfte intervenierten. Der Verein FCC Jena teilte mit, dass es dabei zu ‚einer undifferenzierten und teilweise auch verbal unangemessenen Ausübung unmittelbaren Zwangs durch den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray‘ gekommen sei, die maßgeblich zur hohen Zahl an Verletzten beigetragen habe. Die Jenaer Blau-Gelb-Weiße Hilfe betitelte ihre Auswertung mit „Enthemmte Gewaltanwendung der Polizei - Als die Südkurve zum Lazarett wurde“ und kritisierte auch einen „leichtfertigen Umgang mit Reizgas“. Auch ein Rechtshilfekollektiv der Leipziger Fans hinterfragte die Zahl von 64 verletzten Heim- und Gästefans und betont die erhebliche Streuwirkung von Pfefferspray in Menschenmengen.

 

Hande weiter: „Sport sollte verbinden und Freude bringen – und nicht Verletzte. Deshalb können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Wir wollen möchten aufhellen, wie es dazu kommen konnte, welche Zwangsanwendungen es aufgrund welcher Situationen gab und welche Verbesserungen konzeptionell nötig sind, um künftige Sportveranstaltungen sicherer zu gestalten. Unser Ziel: Alle Beteiligten sollen gesund und wohlbehalten nach Hause zurückkehren.“

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