DIE LINKE kritisiert Erlaubnis für Mega-Fusion von Bayer und Monsanto

Zur Entscheidung der EU-Kommission, dass Bayer Monsanto übernehmen darf, erklärt Dr. Johanna Scheringer-Wright, Sprecherin für Agrarpolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Die heutige Entscheidung der EU-Kommission ist ein Paradebeispiel dafür, wie sehr die EU-Kommission Handlanger der großen Konzerne ist.“

Selbst die Auflagen, die von der Wettbewerbskommissarin Vestager als ‚streng‘ dargestellt wurden, bedeuteten nichts anderes, als Geschäftsanteile innerhalb der zwei großen deutschen Konzerne, nämlich Bayer und BASF, hin und her zu schieben. Bayer verpflichtet sich, fast sein gesamtes weltweites Geschäft für Saatgut und agronomische Merkmale, einschließlich der Forschung, an BASF zu verkaufen.
„Wenn damit das Gewährleisten von Wettbewerb begründet wird, ist das wirklich ein Witz“, stellt Scheringer-Wright fest. Die Erklärung der Wettbewerbskommissarin zeige wieder einmal deutlich, wie Industrieinteressen geleitet die EU-Kommission ist. Denn diese beiden Konzerne dominieren zusammen mit Hoechst nicht nur den deutschen Markt. Sie stellen eine Marktkonzentration dar, dass kleine Firmen gerade im Saatgutbereich und bei Düngemitteln wirtschaftlich in der Defensive sind.

Es sollte auch nicht vergessen werden, woher diese Konzerne kommen: aus Bayer, BASF und Hoechst wurde in den 1920er Jahren des letzten Jahrhunderts die I.G. Farben gebildet. Jene I.G. Farben, die Hitler und den Nazis halfen, an die Macht zu kommen und die im Faschismus dann de facto das Konzentrationslager Auschwitz III betrieb. Nach der Befreiung wurden die I.G. Farben durch die von den Alliierten durchgesetzte Entflechtung zerschlagen, Bayer und BASF wieder als unabhängige Unternehmen installiert. Seit dieser Zeit erlebten beide Unternehmen einen wirtschaftlichen Aufschwung, den sie, wie zum Beispiel durch die Coordination gegen Bayer-Gefahren immer wieder dargestellt wird, auf dem Rücken der Beschäftigten und zu Lasten der Umwelt erreichten.

Die Übernahme von Monsanto würde genau diesen Weg der Profitmaximierung zu Lasten der Umwelt, der Bauern und der Verbraucher weiterführen. „Das lehnt DIE LINKE ab“, so Scheringer-Wright. Es sei fraglich, ob die Wettbewerbshüter der USA angesichts des Wirtschaftsklimas, das gegenwärtig im Weißen Haus herrscht, der Übernahme zustimmen. „Wenn sie keine Zustimmung geben würden, wäre ich darüber erfreut, auch wenn ich die Politik der Trump-Administration sonst gänzlich ablehne“, erklärt Scheringer-Wright.

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