DIE LINKE fordert Enquete zu Treuhand in Thüringen
„Wir werden uns mit dem Agieren der Treuhand und den für viele Menschen dramatischen Folgen nicht abfinden. Die traumatischen Vorgänge verlangen umfassende Aufklärung über die vielerorts verheerende Rolle der Treuhand nach der Wende. Eine Enquetekommission ist das richtige Mittel, um Licht in das Dunkel der Machenschaften der Treuhandgesellschaft in Thüringen zu bringen und den Ostdeutschen ein Stück Würde zurückzugeben“, fordert Susanne Hennig-Wellsow, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, auch mit Blick auf die heute in Erfurt eröffnete Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung „Schicksal Treuhand - Treuhand-Schicksale“.
Dabei müsse auch geklärt werden, welchen Anteil die Treuhand am damaligen wirtschaftlichen Niedergang und jetzigen Nachholbedarf, exemplarisch am Thüringer Beispiel, habe.
Die Treuhand hat die praktische Umwandlung der DDR-Planwirtschaft in die Marktwirtschaft zu verantworten. In Folge der Treuhandpolitik wurden viele gut aufgestellte und sanierungsfähige Betriebe abgewickelt und geschlossen. Millionen Menschen in Ostdeutschland verloren ihre Arbeit. Viele von ihnen waren jahrelang arbeitslos, wurden von einer Maßnahme des Arbeitsamts in die nächste gesteckt, andere machten sich gleich auf den Weg in die westdeutschen Länder. „Dieses Trauma hat sich in die Seele der Menschen gebrannt und wirkt bis heute nach. Mit Blick auf die Anerkennung von Lebensleistungen Ostdeutscher gehört es sich, das durch die Treuhand verursachte Desaster aufzuklären. Nur so können wir auch eine Wiedergutmachung einfordern“, so Hennig-Wellsow.