DIE LINKE: Energiewende sozial gestalten
Angesichts der heutigen Konferenz zur Energieeffizienz erklärt der sozialpolitische Sprecher der Linksfraktion, Matthias Bärwolff: „Steigende Energiepreise und der Zwang zu mehr Effizienz gehen auch mit sozialer Ausgrenzung einher.“
Mit dem Blick auf geringe Einkommen stelle sich die Frage, wie die Versorgung vor allem mit energetisch saniertem Wohnraum und effizienteren Haushaltsgeräten gerade für Haushalte mit geringem Einkommen gewährleistet werden kann. Auch energetisch sanierter Wohnraum müsse zu erschwinglichen Preisen zu haben sein.
Ein Weg, die Energiepreise sozial zu gestalten, ist nach Ansicht der LINKEN die breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Energieproduktion. „Die Energiewende bietet die einmalige Möglichkeit, mit den erneuerbaren Energien die dezentrale Produktion von Energie, insbesondere im ländlichen Raum, zu stärken“, so Bärwolff. Wenn die Menschen Anteilseigner an der eigenen Energieproduktion werden, könnten steigende Energiepreise abgedämpft und die Gewinne breit auf die Bevölkerung verteilt werden.
„Wir brauchen Brutkästen beispielsweise für Genossenschaften und Bürgerkraftwerke, damit sich Formen der solidarischen Ökonomie etablieren können und die Chancen der dezentralen Energieversorgung auch wahrgenommen werden können. Hier ist an allererster Stelle die Landesregierung in der Pflicht!“, so der Abgeordnete der LINKEN. Bundesweit sind nach Angaben des Genossenschaftsverbandes bereits über 600 Energiegenossenschaften entstanden, aber nur 200 davon in den neuen Bundesländern. Auch in Erfurt gibt es bereits eine Energiegenossenschaft.
„Die Energiewende, wie sie bislang von der regierenden Politik betrieben wird, stärkt die Konzernmacht der vier großen Strommonopolisten und führt im Ergebnis zu steigenden Energiepreisen“, konstatiert der Linkspolitiker. Anstatt die Nordsee und Ostsee mit Windparks zu überschwemmen und riesige Energieleitungen quer durch die Republik zu bauen, sei es sinnvoller, die Energie dezentral zu erzeugen und zu verbrauchen sowie die Menschen direkt an der Produktion zu beteiligen.
„Gerade durch eine breite Beteiligung der Bevölkerung an der Energieproduktion lassen sich neue Einkommen generieren. Dies hilft vor allem auch jungen Familien und Menschen mit geringem Einkommen, da sie sich von den großen Stromkonzernen unabhängig machen können“, so Bärwolff weiter.
Auch die energetische Sanierung von Wohnraum könne vielerorts Vorteile für Mieter bringen, da die Energieeinsparungen nicht nur bei den Vermietern bleiben müssen, sondern auch an die Mieter weitergegeben werden können.
„Von der Landesregierung muss gefordert werden, solche Modelle wie Bürgerkraftwerk und Energiegenossenschaften beispielsweise mit revolvierenden Fonds zu unterstützen“, so Bärwolff abschließend.