Die Linke: Azubiwerk für Thüringen gefordert

Linda Stark

Damit bezahlbarer Wohnraum und mehr Mitbestimmung für alle Azubis endlich flächendeckend in Thüringen umgesetzt werden können, hat Linda Stark, Sprecherin für Ausbildungspolitik der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, einen Antrag für die Landtagssitzung eingereicht. Stark erklärt mit Blick auf die angespannte Situation auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt: „Azubis sind die Fachkräfte von morgen. Lebens-, Ausbildungs- und Wohnbedingungen für mehr als 26.000 Azubis in Thüringen brauchen eine stärkere Lobby. Ich fordere, die duale Berufsausbildung attraktiver zu gestalten und ein Azubiwerk für Thüringen einzurichten.“

Sowohl der Landesjugendring als auch der DGB Hessen-Thüringen hatten im letzten Jahr mehr bezahlbaren Wohnraum für Azubis beziehungsweise konkret die Einführung eines Azubiwerks gefordert. „Nach Angaben des DGB leben mehr als 70 Prozent der Azubis noch in der Familie oder bei Verwandten. Niedrige Ausbildungsvergütungen und rasant steigende Mieten in Großstädten lassen den Traum von der eigenen Wohnung für viele Auszubildende in weite Ferne rücken. Wer sich an einer Berufsfach- oder Fachschule ausbilden lässt, erhält häufig gar keine Vergütung. In einem Azubiwerk mit 500 Wohneinheiten, können nicht nur preisgebundene und barrierefreie Apartments entstehen, sondern auch Strukturen der pädagogischen Betreuung und Mitbestimmung. Die aktuelle Landesregierung soll zudem eine jährlich stattfindende landesweite Auszubildendenkonferenz organisieren. Betriebe dürften sich über diese Form der Auszubildendenunterstützung ebenfalls freuen, schließlich würden sich die Rahmenbedingungen der dualen Ausbildung erheblich verbessern“, so Stark.

Aufgrund demografischer Entwicklungen benötigt Thüringen bis 2035 mehr als 250.000 Fachkräfte. „Der Bund muss auch in Zukunft Mittel für das Förderprogramm ‚Junges Wohnen‘ bereitstellen, um dem Wunsch junger Menschen nach einem eigenständigen Leben in den eigenen vier Wänden gerecht zu werden und Auszubildende auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit zu unterstützen“, fordert Stark.

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