Beharren auf dem Leistungsprinzip? – offenbar nur für Schülerinnen und Schüler

Ulrike Grosse-Röthig

Anlässlich der heute stattgefundenen Pressekonferenz des Thüringer Lehrerverbandes und des CDU-geführten Bildungsministeriums erklärt Ulrike Grosse-Röthig, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag: „Das überreichte Hausaufgabenheft mit den Forderungen des Thüringer Lehrerverbandes an das Bildungsministerium beschreibt bekannte Problemlagen im Bildungswesen in Thüringen. Eine Antwort darauf, die einem zweiten Blick standhält, bleibt Minister Tischner jedoch schuldig. Das von ihm sogenannte ‚Fordern als Stellenwert im Thüringer Bildungssystem‘ gilt offenbar vor allem für Schülerinnen und Schüler, weniger für Minister Tischner selber.“

Forderungen wie der Wegfall der dienstrechtlichen Beurteilung, Mehrarbeitsvergütung und die Möglichkeit eines Ansparkontos für Lehrkräfte sind nicht neu und stehen im Widerspruch zum aktuellen Beamtenrecht. „Um langfristig den Herausforderungen an Schulen zu begegnen, braucht es umfassende Reformen im Beamtenrecht, damit flexibel auf die Lehrkräfte eingegangen werden kann. Gleichzeitig müssen Programme und Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrkräften dauerhaft evaluiert werden, um sie weiterzuentwickeln - wie das duale Lehramtsstudium an der Universität Erfurt und das Programm für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger. Verbesserungen im Prozess für angehende Lehrkräfte in Thüringen können so erzielt werden“, ist sich die Linke-Abgeordnete Grosse-Röthig sicher. „Wir müssen endlich an die Strukturen ran, statt an Symptomen rumzudoktern. Das war mit der CDU schon in der letzten Legislatur nicht zu machen und daran hat sich offenbar bis heute nichts geändert. Schule von morgen macht man nicht mit Lösungen von gestern”, ergänzt sie mit Hinblick auf die Legislatur unter Bodo Ramelow, in der die Regierung aufgrund der Mehrheitsverhältnisse stets auf 4 Stimmen aus der oppositionellen CDU angewiesen war.

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