Ausbildungsplätze attraktiv gestalten

Daniel Reinhardt

Nach Informationen des Thüringer Landesamtes für Statistik ist die Entwicklung der Lehrstellen und Auszubildendenzahlen in Thüringen 2020 im Vergleich zu 2019 leicht gesunken. Wenn man sich die Auszubildenden 2020 nach Ausbildungsbereichen anschaut, fällt auf, dass mit 59 Prozent die Ausbildungen in Industrie und Handel am Attraktivsten für junge Menschen scheint. Sicherlich, weil oftmals schon eine Entlohnung ab dem 1. Ausbildungsjahr erfolgt. Im Sozial- und Bildungsbereich ist man davon noch weit entfernt.

Die Zahlen der Bewerber:innen, welche keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, ist ebenso leicht gesunken. Waren es im Jahrgang 2019/2020 noch 411 Bewerber:innen, gab es im Schuljahr lediglich noch 348 Bewerber:innen ohne Ausbildungsplatz. Dies ist erfreulich zu bewerten, wobei nicht hervorgeht, ob die Betroffenen eine Maßnahme ergriffen haben, die für ihre persönliche Bildungsbiografie von Vorteil ist.

„Um Ausbildung für junge Menschen attraktiver zu gestalten, fordern wir, dass auf Bundesebene ein elternunabhängiges Bafög eingeführt wird. So kann dafür gesorgt werden, dass alle Schulabgänger:innen, unabhängig der finanziellen Situation der Eltern, eine Ausbildung in ihrem Wunschbereich anfangen können“, so Daniel Reinhardt, ausbildungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Landtag. Durch erfolgreiche Maßnahmen in Thüringen, wie z. B. das Azubi-Ticket, können Auszubildende rund um die Uhr in nahezu ganz Thüringen Zug, Bus und Straßenbahn fahren. Dieses Ticket gilt nicht nur für den Weg vom Wohnort zur Berufsschule oder dem Ausbildungsplatz, sondern kann auch in der Freizeit genutzt werden. Dies schafft mobile Unabhängigkeit.

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