Armut nimmt auch in Deutschland weiter zu
Anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen des Datenreports 2013, u.a. zur Armutsentwicklung in Deutschland, erklärt Matthias Bärwolff, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: "Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen es: Das so genannte Jobwunder der vergangenen Jahre ist mit prekärer Beschäftigung und Niedriglöhnen erkauft. Das ist die wahre Auswirkung des 2005 eingeführten Hartz IV-Systems: Arbeit um jeden Preis mit einer immer stärkeren Zersplitterung des Arbeitsmarkts."
Der Datenreport 2013 zeigt eindrücklich, dass der Anteil armutsgefährdeter Menschen von 2007 bis 2011 um fast ein Prozent auf inzwischen 16,1 Prozent gestiegen ist. Besonders betroffen sind Frauen, Ältere, aber auch jüngere Menschen und Hartz IV-Empfänger. "Der Kahlschlag am deutschen Sozialsystem, unter Rot-Grün begonnen und bis Schwarz-Gelb fortgesetzt, hat den einstigen Sozialstaat ausgehöhlt. Angesichts des deutlichen Wirtschaftswachstums ist es im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, wenn die Umverteilung von unten nach oben nicht endlich umgekehrt wird. Leider hat sich die SPD von diesem Ziel schon vor den Koalitionsverhandlungen im Bund verabschiedet, indem sie bedingungslos auf Steuererhöhungen für Besserverdienende und Reiche verzichtet hat", kommentiert der Sozialpolitiker.